Communities in Zeitgeschichte Open
Recent Submissions
Reihenband
35
Kino im Zwielicht
(2025) Wirsching, Andreas
Die Berlinale zählt zu den weltweit wichtigsten Filmfestivals. Ihre Geschichte ist von den Filmen und Stars ebenso geprägt wie von ihren jeweiligen Leitern. Über die Organisatoren der Berlinale in der Nachkriegszeit ist bislang jedoch wenig bekannt. Drei Historiker beleuchten in diesem Band die nationalsozialistische Vergangenheit prominenter Figuren in der frühen Phase der Berlinale, allen voran die ihres Gründers Alfred Bauer, der zu den einflussreichen Mitarbeitern in der Reichsfilmintendanz ab 1942 gehörte. Die Filmfunktionäre der jungen Bundesrepublik waren meist schon in der auch für Propagandazwecke sehr wichtigen NS-Filmwirtschaft tätig. Anhand erstmalig ausgewerteter Archivmaterialien werden ihre Aktivitäten und Funktionen bis 1945 kritisch bewertet.
Reihenband
121
Eugen Kogon in der frühen Bundesrepublik
(2020) Beismann, Dennis
Eugen Kogon (1903-1987) drückte als Publizist und Politikwissenschaftler der jungen Bundesrepublik seinen unverwechselbaren Stempel auf. Er schrieb das erste Buch über die deutschen Konzentrationslager und damit einen Bestseller internationalen Rangs. Schon früh beteiligte er sich an der Gründung der deutschen Politikwissenschaften und prägte als Lehrstuhlinhaber ganze Generationen von Studierenden. Die Deutschen nannten ihn den „Fernsehprofessor" und staunten über die Verve, mit der er als Moderator des TV-Magazins Panorama einen kritischen Journalismus vertrat. Kogon zählte zu den einflussreichsten Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Dennis Beismann beschreibt in seiner biografischen Studie den Weg Kogons zur moralischen Autorität in der Bundesrepublik. Im Fokus stehen dabei das Denken und Handeln in den spannungsgeladenen Jahren von 1949 bis 1969. Auf der Grundlage umfassender Quellen beleuchtet der Autor ein bisher kaum erschlossenes Ideengebäude, das sich nicht in das ideologische Lagerdenken der Nachkriegszeit einreiht und somit neue Zugänge zur bundesdeutschen Intellektuellengeschichte eröffnet.
Reihenband
120
Warten auf Godot?
(2020) Gilcher-Holtey, Ingrid; Oberloskamp, Eva
Gibt es ihn noch – den Intellektuellen? Oder bleibt nur, ihm ein "Grabmal" (Lyotard) zu setzen? Ähnlich wie im Falle Godots in Becketts Theaterstück herrschen heute Zweifel an seiner Existenz und Wirkungsmacht. Zugleich haben jedoch die Umbrüche der jüngsten Zeit – beschleunigte Globalisierung, Pluralisierungsprozesse, Strukturwandel der Öffentlichkeit – in Verbindung mit Intellektuellenkritik und intellektueller Selbstreflexion neue Rollenmodelle entstehen lassen.
Der vorliegende Band beschäftigt sich mit den Wandlungen im Handlungsrahmen, in der sozialen Rolle und in den Wirkungsmustern von Intellektuellen und diskutiert ihre Bedeutung in der politischen Öffentlichkeit seit den 1960er Jahren. Im Zentrum stehen Figuren, die am klassischen Vorbild orientiert blieben, das Wechselverhältnis von Intellektuellen und sozialen Bewegungen, rechter (Anti-)Intellektualismus sowie das Spannungsverhältnis zwischen intellektueller Autonomie und politischem Engagement.
Reihenband
124
Karrieren ostdeutscher Physikerinnen in Wissenschaft und Forschung 1970 bis 2000
(2020) Amos, Heike
Welche Auswirkungen hatte die Wende auf die Karrierechancen von ostdeutschen Wissenschaftlerinnen? Verschlechterten sich insbesondere für Frauen aus den neuen Bundesländern die Berufs- und Aufstiegsmöglichkeiten? Heike Amos untersucht am Beispiel von Physikerinnen erstmalig, welche Folgen der Transformationsprozess für Wissenschaftlerinnen hatte. Die Umbrüche, so ein Ergebnis, trafen Physiker und Physikerinnen zunächst gleichermaßen, erst nach 2000 wurde die Physik in den neuen Bundesländern wieder "männlicher und westdeutscher".
Anhand von vielen ungedruckten Dokumenten aus zwölf Archiven und eigens geführten Interviews mit Physikerinnen zeichnet Heike Amos die Berufswege der Wissenschaftlerinnen nach und erstellt eine "Gruppenbiographie". Zu den bedenkenswerten Aussagen der Befragten gehört, dass sie – obwohl der Herbst 1989 von ihnen mehrheitlich als politisch befreiend erlebt wurde – die Jahre nach der Wende negativ erinnern. Sie nahmen diese Zeit als belastend, enttäuschend und undemokratisch wahr.
Reihenband
5
Western and Northern Europe 1940–June 1942
(2021) Happe, Katja; Mayer, Michael; Peers, Maja
In April-May 1940 the German Wehrmacht invaded Northern and Western Europe. The subsequent occupation of Norway, Denmark, the Netherlands, Belgium, Luxembourg, and France brought the Jewish population of these countries – both established residents and refugees – under German control. From autumn 1941 in Luxembourg and from spring/summer 1942 in Belgium, the Netherlands and occupied France, Jews were required to wear the ‘Jewish star’ and many were subjected to forced labour. By mid-1942, deportations from Luxembourg and France to the ghettos and extermination camps in occupied Eastern Europe had already begun, while in the other occupied countries they were imminent. In April 1942 Alfred Oppenheimer, the Jewish elder in Luxembourg, wrote: ‘A dreadful fate hangs over our community again. The worst that can happen has now happened and the Poland transport is a certainty.’ This volume covers Norway and Western Europe during the period from the German invasion to mid 1942 (developments in Denmark for this period are documented in vol. 12) and records how Jews in these parts of Europe were excluded from society and stripped of their rights, livelihoods, and property. Letters and diary entries by the persecuted Jews detail life under German occupation and the attempts by many Jews to emigrate. The sources show how Jewish organizations sought to alleviate the impact of persecution, and how the German occupiers and local collaborators targeted Jews with increasingly stringent measures and clamped down on any form of resistance.