Browsing by Author "Benz, Wolfgang"
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- Reihenband54Das Tagebuch der Hertha Nathorff(1987) Benz, WolfgangDie Aufzeichnungen der jüdischen Ärztin Hertha Nathorff aus den Jahren 1933 bis 1945 schildern den Weg in die Emigration aus der Sicht einer Akademikerin aus bürgerlichem Haus. Ihr Tagebuch ist ein Protokoll des jüdischen Alltags in Deutschland – ein Protokoll der einzelnen Stufen der Diskriminierung bis zur Entrechtung, bis zum Kampf ums nackte Überleben durch die Flucht aus der Heimat. Hertha Nathorff legt in ihrer Beschreibung von Erlebnissen und Erfahrungen die Zusammenhänge von Ablösung und Neubeginn, von Zusammenbruch der Existenz und Fortdauer zahlreicher Bindungen offen. Exemplarisch wird dokumentiert, dass mit der geglückten Abreise ins Exil die Sorgen um das Überleben nicht gelöst waren und sich berufliche Karrieren nicht fortsetzen ließen. Das Tagebuch beleuchtet somit auch den Emigrantenalltag mit seinen Nöten wie Armut, Sprachprobleme und Jobsuche.
- Reihenband33Die revolutionäre Illusion(1976) Benz, Wolfgang; Graml, Hermann1891 als Sohn eines Reichstagsabgeordneten der Gründergeneration der SPD in Leipzig geboren, wuchs Curt Geyer in der Arbeiterbewegung auf. Nach dem Studium der Volkswirtschaft und Geschichte wurde er 1914 Redakteur an der Leipziger Volkszeitung, einer der wichtigsten sozialdemokratischen Tageszeitungen. Als Mitglied der USPD spielte Geyer in der Novemberrevolution eine führende Rolle im Leipziger Arbeiter- und Soldatenrat, im Dezember 1918 wurde er 27-jährig Fraktionsvorsitzender beim Berliner Rätekongress. Seine Karriere führte ihn in das Führungskollektiv der USPD, 1919-1924 war er Mitglied der Nationalversammlung und des Reichtags. Als Angehöriger der radikalen Linken propagierte er den Zusammenschluss der USPD mit der KPD und den Beitritt zur Kommunistischen Internationale. Anfang 1921 ging Geyer als Vertreter seiner Partei nach Moskau und machte dort die Erfahrung, dass in der Komintern nur Satelliten der russischen KP erwünscht waren. Geyer wandelte sich vom Propagandisten der Komintern zum Gegner des Moskauer Kurses; nach dem Ausschluss aus der VKPD kehrte er in die SPD zurück. Als Redakteur des Vorwärts und politischer Berater des Parteivorstands wandte er sich schließlich ganz vom orthodoxen Marxismus ab. Im Oktober 1933 musste Geyer Deutschland verlassen. In Prag und Paris war er Chefredakteur des Neuen Vorwärts und Mitglied des Exil-Parteivorstands der SPD. In London, der letzten Station seines Exils, trennte sich Geyer von der SPD. Von 1947 bis 1963 arbeitete er als Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und einiger anderer Zeitungen in London. Er starb 1967 in Lugano.
- Reihenband33Dimension des Völkermords(1991) Benz, WolfgangÜber die Zahl der ermordeten Juden wird seit dem Ende des NS-Staates diskutiert, und die Dimension des Völkermordes wird unter apologetischer Tendenz interessierter Kreise immer noch in Frage gestellt. Einer mathematisch-exakten Beweisführung, die in der Feststellung genauer Zahlenangaben münden würde, stehen erhebliche methodische Schwierigkeiten gegenüber, die gewöhnlich unterschätzt, aber als Beweis für vermutete politische Absichten oder für die Unfähigkeit der Historiker gerne benutzt werden. Absicht dieses Bandes ist es deshalb, nicht nur streng wissenschaftlich und möglichst exakt die Zahl der jüdischen Opfer der NS-Herrschaft zu ermitteln, sondern auch die Probleme aufzuzeigen, die der Bestimmung einer absoluten Zahl der Opfer entgegenstehen. Die hier anhand einer regional gegliederten Darlegung der gesicherten Erkenntnisse gezogene Bilanz ermittelt die Größenordnung des Völkermords jenseits aller Spekulationen.
- Reihenband10Kriegsgefangenschaft(1991) Benz, Wolfgang; Schardt, AngelikaVier ehemalige Wehrmachtsangehörige berichten über ihre Erlebnisse in alliierten Lagern. Ihre Alltagserfahrungen unterschieden sich beträchtlich, je nachdem, ob sie in angelsächsische, französische oder sowjetische Gefangenschaft gerieten. Jedoch litten sie alle gemeinsam unter den extremen Bedingungen von Gefangennahme und Internierung.
- Reihenband22/23Politik in Bayern 1919 - 1933(1971) Benz, WolfgangBayern als "Ordnungszelle" gepriesen oder als Hort der Reaktion und Zuflucht rechtsradikaler Abenteuer verschrieen, bildete die politisch wohl interessanteste Landschaft der Weimarer Republik. Ein Konglomerat von vielfältigen politischen, gesellschaftlichen und regionalen Interessen bot Zündstoff für zahlreiche Konflikte zwischen Bayern und dem Reich. Die Angst des konservativen Bürgertums vor der Herrschaft des Bolschewismus – schon die Koalition mit sozialdemokratischer Beteiligung im Reich oder in Preußen war ein Schreckgespenst – war so chronisch wie der Missmut bayerischer Politiker gegenüber Gesetzen und Verordnungen aus Berlin. In der hier veröffentlichten, bisher kaum bekannten Quelle kommt ein Beobachter der Münchener politischen Szene zu Wort, dessen Beruf es war, den Motiven und Hintergründen bayerischer Politik nachzuspüren. Der württembergische Gesandte Moser von Filseck, von 1906-1933 ununterbrochen auf seinem Münchener Posten, verzeichnete täglich alles Wissenswerte und berichtete darüber präzise und leidenschaftslos. Sein amtlicher und gesellschaftlicher Status erschloss ihm wichtige Informationsquellen. Der besondere Reiz und die Bedeutung der Gesandtschaftsberichte liegen darin, dass sich in ihnen die gesellschaftlichen und politischen Kräfte spiegeln, die wesentlich die Politik in Bayern der Weimarer Republik bestimmten: vaterländische Verbände, monarchische Vereine, ultrakonservative und rechtsradikale Gruppierungen bis hin zu Hitlers NSDAP, deren Aufstieg Moser von Filseck von Anfang an verfolgte – alles in allem ein authentisches Bild der gesellschaftlichen und psychologischen Struktur Bayerns in den Jahren, in denen die Politik, die in München gemacht wurde, nicht nur für Bayern allein bestimmend gewesen war. Diese Auswahl der wichtigsten Berichte ist deshalb nicht zuletzt auch ein Beitrag zur deutschen Geschichte der Weimarer Zeit.