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Studien zur Geschichte der Treuhandanstalt

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2022-
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Das öffentliche Urteil über die Treuhandanstalt ist in Deutschland nach wie vor einhellig negativ. Die damit verbundenen Deutungen gehen bis Anfang der 1990er Jahre zurück, als die Behörde mit der Privatisierung der volkseigenen Betriebe der ehemaligen DDR beauftragt war. Im Rahmen des Forschungsprojekts "Im Laboratorium der Marktwirtschaft: Zur Geschichte der Treuhandanstalt 1989/90 bis 1994" konnten Historikerinnen und Historiker des Instituts für Zeitgeschichte ab 2018 erstmals etwa 12 Kilometer Treuhandakten systematisch auswerten und zudem viele andere neue Quellen erschließen. Leitfragen der Forschung waren: Was waren die politischen Ziele der Treuhandanstalt? Welche Konzepte wurden in einzelnen Regionen verfolgt? Welche gesellschaftlichen Auswirkungen hatten sie? Wie ist die Anstalt in internationaler Hinsicht zu sehen? Seit April 2022 werden die Ergebnisse des Projekts in den "Studien zur Geschichte der Treuhandanstalt" im Verlag Christoph Links veröffentlicht. Die Studien tragen bei zur Historisierung der Treuhandanstalt und zur Versachlichung der Debatten über die deutsche Einheit.
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Reihenbände

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Reihenband

Die Treuhandanstalt in Brandenburg

2022, Knoll, Wolf-Rüdiger

Die Treuhandanstalt spielte eine Sonderrolle im wiedervereinigten Deutschland. Privatisierungen und Abwicklungen von Betrieben hatten erhebliche ökonomische und soziale Konsequenzen in den betroffenen Regionen. Welche Handlungsspielräume hatten die Akteure vor Ort, und wie versuchten sie, auf die Arbeit der Treuhand Einfluss zu nehmen? Wolf-Rüdiger Knoll schildert am Beispiel Brandenburgs erstmals umfassend die Bedeutung der Treuhandanstalt für die Entwicklung der jungen ostdeutschen Bundesländer. Anhand der Privatisierungsverläufe wichtiger Betriebe wie EKO Stahl in Eisenhüttenstadt oder der Braunkohleindustrie in der Lausitz analysiert er das Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Stärker als bislang bekannt beeinflussten sich Treuhandanstalt und Landesregierung gegenseitig in ihren Entscheidungen.