Reihe: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933–1945
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Reihenbände
Das KZ Auschwitz 1942-1945 und die Zeit der Todesmärsche 1944/45
2018, Rudorff, Andrea
Band 16 schildert in 289 Dokumenten die Geschichte des Judenmords im Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau sowie die Räumungen der Konzentrationslager in der letzten Kriegsphase, die rund 250 000 Häftlingen das Leben kosteten. Das System der Konzentrationslager expandierte im Zweiten Weltkrieg stark und erstreckte sich bald auf Hunderte von Haftstätten im besetzten Europa. Von Frühjahr 1942 an entwickelte sich Auschwitz-Birkenau zu einem Zentrum des Judenmords. 1,1 Millionen Juden aus ganz Europa wurden dorthin deportiert, die meisten direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern getötet. Der riesige Lagerkomplex diente jedoch nicht ausschließlich dem Massenmord, sondern hatte während des Krieges verschiedene, vor allem wirtschaftliche Funktionen. Als sich die Front im Jahr 1944 von beiden Seiten dem deutschen Herrschaftsgebiet näherte, brachte die SS die KZ-Häftlinge in strapaziösen Fußmärschen, Bahntransporten und Schiffspassagen in das Reichsinnere. Ein Delegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz berichtete über die Räumung des Lagers Sachsenhausen: „Häftlinge verschiedener Nationalitäten erklärten uns heimlich, dass die SS und die deutschen Kriminellen in Wehrmachtsuniform weiterhin jeden erschöpften Häftling mit Kopfschuss töteten. Die Kranken wu?rden auf die gleiche Art umgebracht.“ (VEJ 16/259)
Slowakei, Rumänien, Bulgarien
2018, Hausleitner, Mariana, Hazan, Souzana, Hutzelmann, Barbara, Loose, Ingo
Band 13 schildert in 343 Dokumenten die Verfolgung der Juden und ihre Lage in den mit NS-Deutschland verbündeten Ländern Slowakei, Rumänien und Bulgarien. Die autoritären Regime dieser Länder sympathisierten bereits seit Ende der 1930er-Jahre mit der nationalsozialistischen Judenpolitik und erließen selbst antisemitische Gesetze. Während des Zweiten Weltkriegs kooperierten sie schließlich auch bei der Ermordung der Juden mit den Deutschen. Die Slowakei und Bulgarien lieferten Juden an die Deutschen aus und ließen sie in die Vernichtungslager deportieren; die rumänische Führung verfolgte in den annektierten und besetzten Gebieten eine eigene antisemitische Politik, der Hunderttausende Juden zum Opfer fielen. Über die Deportationen der slowakischen Juden in die Vernichtungslager notierte ein unbekannter Briefschreiber im Sommer 1942: „Jede Minute spüren wir den Terror, unsere Nerven und Körper sind so angespannt, dass wir uns selbst nicht wiedererkennen. Wir sind hier alle in einem solchen Zustand. Es bricht uns das Herz, wenn wir in die Gesichter der Mütter blicken, denen man die Töchter weggerissen hat. Das ist wie ein Angriff auf ihr eigenes Leben. Es gibt bislang noch keine Nachricht von ihnen. Sollte jemals ein Brief kommen, werden die Eltern bereits deportiert sein.“ (VEJ 13/79)
Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren, Oktober 1941 - März 1943
2019, Heim, Susanne, Wilke, Maria
Band 6 schildert in 329 Dokumenten die Lage der Juden nach dem Beginn der systematischen Deportationen und den um sich greifenden Schrecken, als immer mehr Menschen den Bescheid zum Transport in den Osten bekamen. Zeitungsartikel, Diplomatenberichte und Tagebücher skizzieren die Reaktionen in den nicht besetzten Ländern auf die sich verdichtenden Nachrichten von der Ermordung der Juden. Dem Getto Theresienstadt kam als vermeintlichem Altersgetto eine wichtige Rolle bei der Verschleierung der Vernichtungspolitik zu. Eine jüdische Krankenschwester berichtete über die Razzien in Berlin und die Rolle der zu Handlangerdiensten gezwungenen jüdischen Ordner: "Viele Juden versuchten, ihren Begleitpersonen auf dem Weg von der Wohnung ins Lager zu entwischen, wehe aber, wenn sie gefangen wurden. Man schoß erbarmungslos auf sie während der Jagd und prügelte sie blau, wenn man sie einholte. Entwischte aber einem Ordner ein zur Abwanderung bestimmter Jude, so mußte der Ordner für diesen in den Transport eintreten."
Ungarn, 1944-1945
2021, Fritz, Regina
Im Frühjahr 1944 begann die SS zusammen mit ungarischen Stellen über 430000 Personen jüdischer Herkunft aus dem ungarischen Kernland und den ungarisch besetzten Gebieten zu deportieren. Die Mehrheit der Verschleppten erreichte nach wenigen Tagen Auschwitz-Birkenau, wo drei Viertel von ihnen sofort nach Ankunft ermordet wurden. Nach der vorläufigen Einstellung der Transporte im Sommer 1944 wurden diese im November 1944 erneut aufgenommen. Diesmal führten sie in Zwangsarbeits- und Konzentrationslager im deutschen Reichsgebiet. In 315 Schriftzeugnissen dokumentiert der Band nicht nur das Schicksal der Juden nach der deutschen Besetzung im März 1944, sondern zeichnet auch ihren schrittweisen Ausschluss aus dem gesellschaftlichen Leben Ungarns seit 1938 nach sowie die physische Gewalt gegen einzelne Gruppen vor 1944. Der geographische Fokus der Publikation liegt auf dem Gebiet Ungarns, dessen Grenzverläufe im Friedensvertrag von Trianon 1920 festgelegt wurden, und auf den seit 1938 von Ungarn besetzen Regionen.
Deutsches Reich und Protektorat Böhmen und Mähren, April 1943-1945
2020, Hauff, Lisa
Im Frühjahr 1943 hatte die Gestapo die meisten der verbliebenen Juden aus dem Deutschen Reich deportiert und löste die letzten jüdischen Gemeinden auf. Neben einer größeren Zahl von in "Mischehe" lebenden Juden und ihren Kindern blieben einige tausend Untergetauchte zurück. Auf Befehl Hitlers kamen seit April 1944 zudem jüdische Zwangsarbeiter ins Reich, die in der Rüstungsproduktion eingesetzt wurden. In 301 Schriftzeugnissen dokumentiert der Band ihr Schicksal genauso wie die Entwicklung der in Berlin koordinierten Politik der Judenverfolgung in Europa, die internationalen Reaktionen auf das Bekanntwerden der Verbrechen und die Haltung der deutschen Bevölkerung zum Massenmord an den Juden. Im Protektorat Böhmen und Mähren gab es in den beiden letzten Kriegsjahren nur noch wenige Juden außerhalb des Gettos Theresienstadt. Der Band schildert die antijüdische Politik der deutschen Behörden im Protektorat bis Mai 1945 und die Situation im Getto, das als Durchgangslager nach Auschwitz diente, von den Nationalsozialisten aber auch als Vorzeigegetto genutzt wurde, um die internationale Öffentlichkeit zu täuschen.
Besetztes Südosteuropa und Italien
2017, Berger, Sara, Lewin, Erwin, Schmid, Sanela, Vassilikou, Maria
Band 14 schildert in 353 Dokumenten die Verfolgung der Juden im faschistischen Italien sowie in den Ländern Jugoslawien, Griechenland und Albanien. Im Unterschied zum deutsch besetzten Osteuropa war die Besatzungsherrschaft im Südosten auf mehrere Achsenmächte verteilt, die sich in ihrer Politik gegenüber den Juden stark unterschieden. Erst nach dem Sturz Mussolinis übernahmen deutsche Dienststellen in allen Regionen die Besatzung. In Italien gelang es einem Großteil der Juden unterzutauchen; in Jugoslawien konnten viele zu den Partisanen flüchten; in Albanien wurden die meisten gerettet. In Griechenland hingegen war die Zahl derer, die den Deutschen in die Hände fielen, besonders groß. Im Mai 1943 berichtete die griechische Exilregierung in Kairo über die Deportation der Juden aus Didymoticho: „Nachdem sie aller Wertgegenstände beraubt und misshandelt worden waren, wurden die Männer geschoren und die Frauen gezwungen, sich zu entkleiden. Daraufhin wurden die Männer aufgefordert, die Kleidung der Frauen anzulegen, um sie damit zu demütigen. Anschließend wurden sie zum Bahnhof von Alexandroupoli transportiert und wie Vieh zu je 80 Personen in die Waggons verladen.“ (VEJ 14/253)
Polen - die eingegliederten Gebiete, August 1941-1945
2020, Loose, Ingo
Der Band dokumentiert in 285 Schriftzeugnissen die Verfolgung der Juden in den vom Deutschen Reich eingegliederten polnischen Gebieten zwischen Sommer 1941 und 1945 – in den Reichsgauen Danzig-Westpreußen und Wartheland, im Bezirk Bia?ystok, dem Regierungsbezirk Zichenau und in Oberschlesien. Das Gros der hier lebenden Juden war längst in Gettos eingesperrt worden, von denen die in Litzmannstadt und Bia?ystok die größten waren. 1942 begannen die Räumung der Gettos und ersten Deportationen in die Vernichtungslager: aus Oberschlesien nach Auschwitz-Birkenau, aus dem Bezirk Bia?ystok nach Treblinka, im Warthegau in das bereits im Dezember 1941 von einem SS-Sonderkommando in Kulmhof eingerichtete erste stationäre Vernichtungslager. Die wenigsten der zuvor hier lebenden mehr als eine halbe Million Juden entkamen dem Massenmord. Im Reichsgau Danzig-Westpreußen schließlich befanden sich im Sommer 1944 im KZ Stutthof und zahlreichen Außenlagern einige Zehntausend Juden aus Auschwitz und den baltischen Lagern, von denen die meisten im Lager oder auf den Todesmärschen im Frühjahr 1945 starben.