Reihenband:
Kultur auf Trümmern

dc.contributor.authorChamberlin, Brewster S.
dc.date.accessioned2023-11-24T05:41:53Z
dc.date.available2023-11-24T05:41:53Z
dc.date.issued1979
dc.description.abstractDie Alliierten, die im Mai 1945 die Kontrolle über Deutschland übernommen hatten, waren sich der Bedeutung eines deutschen Kulturlebens bewusst. Filmvorführungen, Theater und Konzerte sollten zunächst einmal Unruhen in der Bevölkerung verhindern helfen und von der ärgsten Not ablenken, sie sollten aber auch dazu beitragen, die Wirkungen von zwölf Jahren nationalsozialistischer Propaganda zu tilgen, und schließlich waren kulturelle Aktivitäten Bestandteil des längerfristigen Demokratisierungsprogramms für Deutschland. Freilich waren die Vorstellungen über den Inhalt der Kulturprogramme unter den Alliierten ebenso verschieden wie ihre politischen Deutschlandpläne. Als die Amerikaner Anfang Juli 1945 nach Berlin kamen, hatte die sowjetische Besatzungsmacht bereits einen Vorsprung von zwei Monaten. Das kulturelle Leben in Berlin hatte wenige Tage nach der Eroberung durch die Rote Armee wieder begonnen. Die Amerikaner fanden Kinos, Theater und Konzertsäle vor, in denen gespielt wurde. Die Berichte der Offiziere der amerikanischen Information Control Section zeigen die Konkurrenz der Sieger auf kulturellem Gebiet, aber auch die Versuche, eine gemeinsame Kulturpolitik wenigstens in Berlin zu verfolgen. Die Berichte sind jedoch auch ein Beweis dafür, dass es das "Jahr Null" nicht gab: Die Berliner Philharmoniker gaben im Sommer 1945 Konzerte, auch wenn die Instrumente in Kinderwagen und auf Rollschuhen durch das zerstörte Berlin transportiert werden mussten, in den Theatern wurden der Urfaust, die Dreigroschenoper und Thornton Wilders "Unsere Kleine Stadt" gespielt, die Kinos zeigten amerikanische und russische Wochenschauen und Spielfilme, und in Kabaretts wurde über die alliierte Besatzungsherrschaft gewitzelt. Insgesamt stand das kulturelle Leben in Berlin in der zweiten Hälfte des Schicksalsjahres 1945 in Kontrast zum überlieferten Bild einer total zerstörten Reichshauptstadt, in der nur Not, Verzweiflung und Apathie herrschten.
dc.identifier.doihttps://doi.org/10.1524/9783486703412
dc.identifier.isbn3-421-01918-5
dc.identifier.urihttps://open.ifz-muenchen.de/handle/repository/4604
dc.language.isode
dc.publisher.nameDeutsche Verlagsanstalt
dc.publisher.placeStuttgart
dc.titleKultur auf Trümmern
dc.title.subtitleBerliner Berichte der amerikanischen Information Control Section. Juli - Dezember 1945
dspace.entity.typeReihenband
ifz.bvnumberBV001004683
ifz.opachttps://opac.ifz-muenchen.de/00/bvnr/BV001004683
ifz.rights.publicationNutzung gemäß den urheberrechtlichen Bestimmungen erlaubt zu privaten, wissenschaftlichen und nicht-kommerziellen Zwecken.
ifz.wglcontributorIfZ
ifz.wglsubjectGeschichte
ifz.wgltypeBuch / Sammelwerk
publicationvolume.volumeNumber39
relation.isReiheOfReihenbandd873200d-684c-48f7-84cc-eb19042a0a32
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