Reihe: Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte
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1960-
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In der Schriftenreihe erscheinen jährlich zwei Bände (Monographien, Sammelbände oder Editionen) von bis zu 250 Seiten, die zentralen und aktuellen Problemen der Zeitgeschichte gewidmet sind.
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6 results
Reihenbände
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- Reihenband65Die "vermißte Million"(1992) Smith, Arthur L.Seit 1945 ist das Schicksal von etwa einer Million deutscher Soldaten ungeklärt. Der Annahme, der größte Teil dieser Wehrmachtsangehörigen sei an der Ostfront gefallen oder in sowjetischen Lagern zugrunde gegangen, hat der kanadische Journalist James Bacque die Behauptung entgegengesetzt, die "vermisste Million" sei im Westen umgekommen, und zwar in der Gefangenschaft als Ergebnis zielbewusster Politik und Vernachlässigung vor allem seitens der Amerikaner. Arthur L. Smith kann diese Behauptung eindeutig widerlegen. Der amerikanische Historiker lässt keinen Zweifel daran, dass aufgrund der schändlichen Behandlung durch die US-Armee einige Zehntausend deutsche Kriegsgefangene vor allem in den berüchtigten "Rheinwiesenlagern" zugrunde gingen. Ebenso deutlich geht aus seiner Studie jedoch hervor, dass die Antwort auf die Frage nach dem Geschick der "vermissten Million" nicht im Westen, sondern im Osten zu finden ist. Die überwältigende Mehrheit der Vermissten war zuletzt an der Ostfront.
- Reihenband64Der "Volksdeutsche Selbstschutz" in Polen 1939/40(1992) Jansen, Christian; Weckbecker, ArnoUnmittelbar nach dem deutschen Überfall auf Polen wurde in den besetzten Gebieten der "Volksdeutsche Selbstschutz" gegründet. Er rekrutierte unter der Leitung von eigens aus dem Reich abkommandierten Stäben der SS binnen kürzester Zeit über 100.000 "wehrfähige" Angehörige der deutschen Minderheit. Offiziell sollte der "Volksdeutsche Selbstschutz" die deutsche Bevölkerung und deren Eigentum schützen sowie SS und Gestapo bei ihren "Aktionen" unterstützen. Vielerorts verselbständigte er sich aber, übte Rache für frühere Diskriminierungen und ging dazu über, in eigener Regie Angehörige der polnischen Eliten und der jüdischen Bevölkerung auszurotten. Anhand von Strafprozessakten zeichnen die Autoren die Tätigkeit des "Volksdeutschen Selbstschutzes" erstmals detailliert nach. In der kurzen Zeit ihres Bestehens – regional unterschiedlich zwischen drei und zwölf Monate – fielen der deutschen Miliz in Polen nachweislich einige Tausend Menschen zum Opfer.
- Reihenband63Das Ostbüro der SPD(1991) Buschfort, Wolfgang1946 wurde auf Initiative Kurt Schumachers eine bis heute geheimnisumwitterte Organisation ins Leben gerufen, die für die Deutschlandpolitik der Sozialdemokratie bald eine zentrale Rolle spielen sollte: das Ostbüro der SPD. Zunächst zur Betreuung von Ostflüchtlingen gedacht, wurde das Ostbüro rasch für all jene eine Kontakt- und Anlaufstelle, die sich der Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED widersetzten. Als Nachrichtenbörse für Informationen über die SED-Diktatur und die Stimmungslage in der SBZ/DDR und als Organ zur Verbreitung sozialdemokratischen Gedankenguts stand es gegen den Machtanspruch der Kommunisten im östlichen Teil Deutschlands. Auf der Grundlage bisher nicht zugänglicher Archivmaterialien und zahlreicher Interviews mit Zeitzeugen bietet Buschfort überraschende Einblicke in die Entwicklungsgeschichte, Arbeitsweise und Funktion des Ostbüros und die Politik seiner Akteure. Er erhellt damit einen von der zeitgeschichtlichen Forschung bisher nahezu ausgeklammerten Aspekt deutsch-deutscher Wirklichkeit in der Zeit des kalten Krieges.
- Reihenband62Der "Fall Dohnanyi" 1943 - 1945(1991) Chowaniec, ElisabethHans von Dohnanyi war eine der bedeutendsten Figuren der Militäropposition gegen Hitler. Er wurde 1943 von der Gestapo festgenommen und kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Sachsenhausen hingerichtet. Die Geschichtsforschung hat von ihm ein schwankendes Bild gezeichnet, da sie lange allein auf die Zeugnisse seiner früheren Verfolger angewiesen war und ihnen oft unkritisch folgte. Dohnanyis leichtfertigem Umgang mit finanziellen Dingen, so ihr Ergebnis, sei es zuzuschreiben gewesen, dass der Widerstand in Gefahr geriet. Die Juristin Elisabeth Chowaniec zeichnet auf der Basis bislang unzugänglicher Dokumente die Hintergründe, die einzelnen Etappen und die skandalöse Durchführung des Verfahrens gegen Dohnanyi nach und leistet damit einen Beitrag zu seiner politisch-moralischen Rehabilitierung.
- Reihenband61Zäsuren nach 1945(1990) Broszat, MartinMartin Broszat: Einleitung. Hans-Peter Schwarz: Segmentäre Zäsuren. 1949-1989: Eine Außenpolitik der gleitenden Übergänge. Knut Borchardt: Zäsuren in der wirtschaftlichen Entwicklung. Zwei, drei oder vier Perioden? Hans Günter Hockerts: Metamorphosen des Wohlfahrtsstaats. Thomas Ellwein: Verfassung und Verwaltung. Hellmut Becker: Bildung und Bildungspolitik. Über den Sickereffekt von Reformen. Joachim Kaiser: Phasenverschiebungen und Einschnitte in der kulturellen Entwicklung. Alf Mintzel: Der akzeptierte Parteienstaat. Arnold Sywottek: Konsum, Mobilität, Freizeit. Tendenzen gesellschaftlichen Wandels. Ute Frevert: Frauen auf dem Weg zur Gleichberechtigung - Hindernisse, Umleitungen, Einbahnstraßen. Hans Maier: Kirche, Religion und Kultur. Hermann Rudolph: Mehr als Stagnation und Revolte. Zur politischen Kultur der sechziger Jahre. Dieter Simon: Zäsuren im Rechtsdenken. Herrmann Graml: Die verdrängte Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
- Reihenband60Der unstete Nachbar(1990) Wilkens, AndreasDie ostpolitische Öffnung der Bundesrepublik durch die sozial-liberale Koalition seit 1969 wurde zu einer ernsten Bewährungsprobe für das deutsch-französische Verhältnis. Hinter der offiziellen Fassade uneingeschränktern Einverständnisses wollten in Frankreich die Zweifel an der Berechenbarkeit und Lauterkeit der deutschen Partner nicht verstummen. Andreas Wilkens (Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in Paris) zeichnet für die einzelnen Etappen der deutschen Ostpolitik die widersprüchlichen Reaktionen der französischen Regierung und Öffentlichkeit nach. Seine sehr aktuell gewordene Studie gewinnt besonderen Reiz auch dadurch, dass sich der Autor systematisch des in der historischen Forschung oft vernachlässigten Instrumentariums mündlicher Informationsgewinnung durch die Befragung von über fünfzig wichtigen Beteiligten und Zeugen bedient.